EDI (electronic data interchange)
beschreibt weitläufig den elektronischen Datenaustausch zwischen zwei betriebswirtschaftlich unabhängig voneinander agierenden Systemen/Unternehmen. Im Laufe der Zeit wurde eine Vielzahl von EDI-Standards und individuelle branchen- oder geschäftspartnerspezifische Nachrichtenstrukturen entwickelt und eingesetzt. Besonders größere Unternehmen schreiben die Verwendung von EDI vor. Sie wollen damit ihre eigenen internen Belegverarbeitungsprozesse optimieren. Leider dominiert genau diese Unternehmensgruppe mit ihren wenig flexiblen ERP Systemen die Weiterentwicklung der EDI Standards, so dass heute in den EDI Standards immer noch die Strukturen der 80.er Jahre überwiegen. Moderne Formate wir XML oder JSON findet man hingegen eher selten.
Die Strukturvielfalt und die nicht zeitgemäßen Nachrichtenformate machen EDI durchaus komplex, aber immer noch lohnend bei sich wiederholenden Geschäftsvorgängen mit hohem Belegvolumen oder Fehleranfälligkeit.
EDI Standards und myfactory
In myfactory ERP wurden nativ die nachfolgend aufgelisteten E-Commerce Standards implementiert. Für die Nachrichteninterpretation und Verarbeitung werden keine Produkte Dritter benötigt.
- UN/EDIFACT
- EDIFACT/EANCOM
- OpenTrans/BMEcat
- Biofakt B85
- ZugFerd (myfactory Standard)
EDI Anforderung an den Datenbestand
Die essenzielle Voraussetzung von EDI - zwei sich unbekannte Systeme müssen sich verstehen. Hierzu sind Grundlagen im Datenbestand zu schaffen.
Lieferanten, Kunden und Adressen
Lieferanten und Kunden müssen identifizierbar sein. Hierzu kann z.B. wie bei EDIFACT/EANCOM die GLN des jeweiligen Geschäftspartners oder die jeweilige Kunden-, Lieferanten- oder Adressnummer des entfernten Systems angewendet werden. Was zum Einsatz kommt wird einerseits durch den angewendeten Standard definiert oder andererseits durch eine Vereinbarung zwischen den Geschäftspartnern. Grundsätzlich jedoch sollte auf eine Verwendung von z.B. Variabler Versandanschriften verzichtet werden. Dieses sollten immer im Partnersystem als Stammsatz hinterlegt sein.
Artikelstamm
Gleiches für Adressdaten gilt auch für Artikeldaten. Die Systeme müssen den jeweiligen Artikel identifizieren können. Effizient ist hierbei z.B. EDIFACT/EANCOM die Verwendung der EAN-Nummer in der Bestell- und Auftragsabwicklung. Die EAN-Nummer ist eindeutig für einen Artikel global definiert. Ferner gilt es einen einheitlichen Nenner für die Mengeneinheit zu finden.
Mengen und Einheiten
Aller Versuche der Standards im Belegaustausch für Mengen und deren Einheiten einen gemeinsamen Nenner zu definieren sind mehr oder weniger tragfähig. Grundsätzlich könnte die entsprechende Mengeneinheit je Artikel und Geschäftspartner im System hinterlegt werden. Alternativ kann man bei EDIFACT/EANCOM je Verpackungseinheit unterschiedliche EAN Nummern verwenden. Bei diesem Verfahren wird durch die EAN die Mengeneinheit definiert. Jedoch sollte man dann auf den Austausch einer Verpackungsmengeneinheit oder die Angabe der Bestellmengeneinheit verzichten.
EDI myfactory Artikelstamm
die myfactory stellt im Artikelstamm die EAN/GTIN-Nummer bereit. Diese beziehen wir auf die Basismengeneinheit. Im Einkauf/Verkauf ist in der myfactory die Verkaufsmengeneinheit zu hinterlegen. Die EAN/GTIN-Nummer des Artikels in der Verkaufsmengeneinheit wird in Daten, Mengeneinheiten der entsprechenden Mengenumrechnung von Basis zur Verkaufsmengeneinheit hinterlegt. Beim Import einer Belegposition sind wir mit der myfactory somit in der Lage einen Artikel über die Umverpackung oder Einzelverpackung zu identifizieren.
Optionen: optional kann in der Nachricht die Menge mit nachfolgender Verpackungsmenge angegeben werden. Hierfür unterstellen wir, dass die angegebene „Menge“ jener der Umverpackung entspricht. Alternativ kann eine Mengeneinheit im Nachrichtentext mitgegeben werden. Sofern dieser interpretierbar ist, wird diese verwendet.